Freitag. 15 Uhr. Die Autobahnen und grossen, spinnenförmigen Zubringer sind bereits hoffnungslos verstopft. Am Freitag – das scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein – machen viele in Zürich und in der Agglo bereits zu früher Nachmittagsstunde den Laden dicht. Ich habe mich entschieden, meinen Ankunftsort auf Nebenstrassen zu erreichen. Glück gehabt, ohne «Verstopfung» durchgekommen. Mein Navi signalisiert eine verbleibende Wegstrecke von 200 Metern. Ziel: Widenbüelstrasse 5b in Unterengstringen. Klingt ja nicht gleich nach Fifth Avenue, New York. Ich biege nach links ab in ein unscheinbares Seitensträsschen im Westentaschenformat. Et voilà: Rundum Beschaulichkeit pur. Fachwerkhäuser wie aus einer Gegenwelt zur amerikanischen Giga-Metropole. Spielende Kinder. Umsorgende Mütter. Bellende Hunde. Eine neugierige Katze und eine ältere Dame, die gleich wieder hinter dem Vorhang verschwindet. Das ist alles. Eine Szene wie sie sich in der urbanen Agglomeration weit weg vom hektischen Stadtleben täglich wiederholen kann.